Am Samstag, den 4. Oktober 2025, als in ganz Österreich die jährliche Sirenen- und Zivilschutzprobe stattfand, machten sich vier Feuerwehren aus dem Bezirk Grieskirchen auf den Weg, das Thema “Gefahrgutaustritt” aus erster Hand zu beüben.
Im Chemiewerk INFRASERV Gendorf hatte man dazu besondere Gelegenheit. Unter realistischen Übungsvoraussetzungen und unter Beobachtung von profunden Kennern der Materie, wurden zwei verschiedene Übungsszenarien abgearbeitet.
Nach der Ankunft im Werk ging es gleich los. Das erste Szenario schien auf den ersten Blick nicht besonders fordernd. Ein Klein-LKW war auf einen PKW aufgefahren. Jeweils der Fahrer war nur leicht verletzt und kaum dekontaminiert. Eine erste grobe Not-Dekontamination dieser beiden Personen wurde rasch durchgeführt. In weiterer Folge mussten Behältnisse nicht nur identifiziert (es handelte sich um eine wässrige Ammoniaklösung, so die Annahme) sondern auch abgedichtet werden.
Mit der Grob-Dekon der eingesetzten Kräfte wurde dieser erste Vorfall abgeschlossen.
In einer sofortigen Nachbesprechung wurde positives hervorgehoben und verbesserungswürdiges angesprochen.
Den vier Feuerwehren, die hier zum ersten Mal zusammenarbeiteten, gelang der Ablauf grundsätzlich schon sehr gut, so der Tenor der Beobachter aus der ansässigen Werkfeuerwehr.
Nach der Mittagspause ging es zum 2. Einsatz an diesem Tag. Dieses Mal trat “Salzsäure” (fiktiv) aus einer Rohrleitung aus. Auch dabei war wieder eine Person verletzt worden. Nun ging es nach der Personenrettung, die unter “normaler” Einsatzbekleidung durchgeführt werden konnte, an die eigentliche Hauptaufgabe, dem Abdichten der Rohrleitung.
Unter chemikalienfesten Schutzanzügen (Schutzstufe 3) wurde versucht, das Rohr bzw. die Flansche dicht zu bekommen. Natürlich stellte sich diese Aufgabe als nicht so einfach dar.
Parallel dazu wurde der Dekon-Platz etwas größer als am Vormittag aufgebaut.
Auch hier war der Abschluss die sofortige Nachbesprechung. Und auch hier wurde der gute Ablauf und auch die gute Vorbereitung, besonders was den Dekon-Platz betraf, als sehr gut empfunden.
Mit diesen Erkenntnissen und einer ausführlichen Werkfeuerwehrbesichtigung trat man am späten Nachmittag die Heimreise an.
Weiterführend wird es zwischen den Feuerwehren zu Evaluierungen kommen, die einerseits die Einsatzbereitschaft aber auch den Ausrüstungsstand betreffen werden.
teilnehmende Feuerwehren:
- Neumarkt im Hausruckkreis (MTF, GLF-B)
- Bad Schallerbach (TLF-A 4000)
- Grieskirchen (ÖL)
- Meggenhofen (KRF-L, DEKON-Platz)
- Haag am Hausruck (diesmal leider nicht dabei)
- AFKDO Haag am Hausruck